Oracle und VisualVM

Eines meiner Lieblings-Java-Tools ist die VisualVM – vor wenigen Tagen wurde Version 1.4 released, mit offiziellem Java 9-Support. Die Vorgänger-Version 1.3.9 funktionierte schon leidlich mit Java 9, aber “offiziell” ist bekanntlich immer besser.

Und das führt uns zum traurigen Teil der Geschichte, nämlich Oracle’s Entscheidung, JDK 9 ohne die VisualVM auszuliefern (neben der grandiosen Idee, die bisher per Definition in ISO-8859-1 vorliegenden .properties-Dateien einfach mal in UTF-8 zu lesen, sicher die schlechteste). Und das ohne vernünftigen Ersatz – Java Mission Control hat bekanntlich eine üble Lizenzeinschränkung bezüglich kommerziellem Einsatz, und die gute alte JConsole ist eben genau das – alt. Mit VisualVM war es schön einfach, selbst unbedarfte User “mal schnell” einen Heapdump oder Threaddump ziehen zu lassen. Vorbei.

Immerhin ist die Version 1.4 ein Lebenszeichen, ich hatte schon Schlimmeres befürchtet. Der Hinweis, dass 1.4 nun auf der NetBeans-Plattform Version 9 basiert (wenn auch einer Entwicklungsversion), ist gleichzeitig auch ein Lebenszeichen von NetBeans, das bekanntlich vor einiger Zeit von Oracle zu Apache gewechselt ist – seither hoffen alle, dass das besser läuft als bei OpenOffice. NetBeans 8.2 war ja von Oktober 2016, seither waren die News eher sparsam. Ich bin zar nie mit NetBeans warm geworden, aber etwas Konkurrenz tut sowohl Eclipse als auch IntelliJ immer gut.

Amüsantes Detail aus den Release Notes von VisualVM 1.4: Windows 10 ist offenbar keine unterstützte Plattform…