Wer es nicht gleich an der Typenbezeichnung erkannt hat: es soll heute um ein kleines Detail der Benutzungsoberfläche eines Fernsehers gehen. Ein Fernseher nach altem Schrot und Korn, kein “Smart TV” oder sowas. 32″-LCD Standardtechnologie ohne Schnick und Schnack.
In einem heroischen Versuch, die Bedienung für das elterliche Gerät etwas einfacher zu gestalten, habe ich die Eingänge “beschriftet”, also mit einer sprechenderen Bezeichnung als “Input 1″ oder HDMI 3” versehen.
Texteingabe mit einer Standard-Fernsehfernbedienung ist natürlich immer mühsam, egal wie man das technisch löst (Grundig hatte bei einem S-VHS-Topmodell mal eine komplette Tastatur auf der Rückseite der Fernbedienung untergebracht – das war eine seriöse Lösung!). Texteingabe ohne volle Tastatur ist immer eine Kompromisslösung. Der ist diesmal gar nicht so schlecht gelungen, man kann “umschalten” zwischen Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen. Amüsanterweise kann man dann über eine andere Farbtaste noch Sonder-Sonderzeichen wie Umlaute einblenden. “Häh”, denkt sich da der gemeine Benutzer – aber egal. Wer schon mal bei einem Yamaha-Receiver die Eingänge mit Text versehen wollte, wird die Toshiba-Lösung für das Allerbeste halten.
Jedenfalls wollte ich einen Eingang mit dem Text “Blu-Ray-Recorder” versehen (lobenswertes Detail am Rande: es gibt die Möglichkeit, vorgefertigte Texte zu verwenden wie “Receiver” oder “DVD” – sehr gut mitgedacht, Toshiba!). Mühsam eingetippt. Bestätigt mit der blauen Farbtaste (warum? In anderen Teilen des Menüs sind es andere Tasten). Das Gerät erfreut mich mit der Meldung, dass nur maximal 10 Zeichen Text erlaubt sind.
Tja…das Gerät ist von 2010, da war so fortschrittliche UI-Technologie wie ein längenbeschränktes Eingabefeld natürlich noch unbekannt.
Nun gut, in der Welt der Fernsehbedienung sicher nicht das allergrößte Problem der Benutzungsoberflächen. Wer mal ein paar Stunden damit verbracht hat, Sender nach einem Sendersuchlauf in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen wird wissen, dass es noch viel größere Ergonomiekatastrophen gibt – ich hätte schon lange einen Artikel darüber verfasst, aber das Thema macht mich depressiv. Nicht mal ein positiver Artikel zur Sendersortierung beim Macrosystem Enterprise wollte meiner Feder entspringen. Vielleicht irgendwann…